Kalorien berechnen? Wie Abnehmen garantiert funktioniert…
Süßigkeiten, Eis und Törtchen können nicht gerade Pluspunkte beim Abnehmen sammeln. Das ist wohl Jedem klar.
Doch was hilft Dir beim Abnehmen?
Vor ca. 2 Jahren bin ich auf Etwas gestoßen, dass mich total überrascht hat.
Zu dieser Zeit habe ich für meinen Marathon trainiert. Ich habe hierbei entdeckt, dass meine Lauf-App mit einer Kalorienzähl-App verbunden werden kann. So konnte ich genau meine aufgenommenen und verbrauchten Kalorien im Blick haben. Als ich anfing die Kalorien einzugeben, die ich zu mir nahm, konnte ich fast meinen Augen nicht trauen.
Aber nun erst einmal Eins nach dem Anderen. Ich installierte die App. Dabei wurde ich gefragt, was ich aktuell wiege und was mein Kalorienziel pro Tag ist. Ausgehend von meiner Größe nahm ich an, dass ich so ca. 2’000 kcal pro Tag benötige. Ich wollte etwas weniger zu mir nehmen als ich benötige, um mein Gewicht zu reduzieren. So nahm ich mir vor, dass ich maximal 1’800 kcal pro Tag zu mir nehmen möchte. Alles was ich beim Sport an Kalorien abtrainiert hatte, durfte ich pro Tag mehr essen. Das war mein Ziel.
Ich ging davon aus, dass ich mich relativ kalorienbewusst ernähre. Zum Frühstück gab es bei mir ein Müsli für die Energie, mittags einen Salat für die Vitamine und Mineralstoffe, und abends etwas Warmes und Leichtes wie zum Beispiel eine Suppe. Kalorienbewusst – so dachte ich zumindest.
Also gab ich mein Frühstücksmüsli in die App ein. Das Müsli hatte als Grundlage ein Basen-Basis-Müsli und diesem habe ich noch Früchte wie Himbeeren oder Erdbeeren, etwas Chiasamen, Leinsamen und ein paar Tropfen Orangenöl zugegeben. Es war unglaublich lecker und der ganze Raum duftete danach. Und da ich meistens auf Arbeit gefrühstückt habe, kamen meine Kolleginnen immer kurz nachdem ich meinen Müslibecher geöffnet hatte zu mir in den Raum: „Das duftet bei dir so lecker.“… Genug geschwärmt. Es war wirklich sooo lecker. Allerdings meinte die App, dass mein Frühstück bereits über 800 kcal enthält.
Ich habe wirklich gedacht, ich schaue nicht richtig oder habe mich irgendwo in der Anzahl vertippt. Doch ich hatte alle Zutaten richtig eingegeben. Das bedeutete, dass ich bereits fast die Hälfte der Kalorien zum Frühstück zu mir nahm. Nach dem Mittagessen hätte ich damit bereits Schluss machen können mit dem Essen für den Rest des Tages. Das war für mich unvorstellbar.
Ich wollte doch nur Abnehmen und nicht Hungern und eigentlich wenn möglich auch nicht Verzichten. Das viele Training für den Marathon rettete mir Kopf und Kragen, so dass auch noch das Abendessen und ab und an eine kleine Nascherei möglich waren. Doch ohne den Sport…
Das war mir absolut nicht bewusst. Selbst manche Salate kommen schon auf 1’500 kcal, wenn sie zum Beispiel Dressing und Fleisch oder Fisch enthalten. Mit dem Salat und meinem Frühstück hätte ich dann über meinem vermuteten Tagesbedarf gelegen und würde damit sogar zunehmen. Wen wundert es dabei noch, dass Abnehmen so ein großes Thema ist?
Hast Du schon einmal Kalorien gezählt und zwar möglichst genau? Je genauer umso besser.
Beim Kalorienschätzen liegen die Menschen meistens daneben. Dies wurde in einer Studie von Burton et al. (2006) herausgefunden. Bei kalorienarmen Gerichten (um die 500kcal) sind die Schätzungen noch relativ korrekt, doch mit steigendem Kaloriengehalt der Mahlzeit werden die Schätzungen immer ungenauer.
In einer weiteren Studie konnten Mulheim et al. sogar zeigen, dass Menschen selbst dann noch ihre Kalorienaufnahme zu niedrig schätzten, wenn ihnen vorher gesagt wurde, dass ihre Angaben nachgeprüft werden.
Selbst diejenigen, die sich eigentlich auskennen sollten, nämlich Ernährungsberater, sind nicht in der Lage, ihre Kalorienaufnahme korrekt anzugeben. Die Expertinnen waren mit ihrem Angaben zwar besser als Laien, sie lagen aber dennoch um 223 kcal pro Tag daneben (Champagne et al. 2002).
Da man nur abnimmt, wenn man weniger Kalorien aufnimmt als man verbraucht ist mein dringender Tipp an Dich, Deinen Kalorienverbrauch pro Tag wirklich einmal auszurechnen und dann für einige Zeit die Kalorien genau zu zählen, die Du aufnimmst.
Du findest die Formeln um Deinen BMI, Deinen Grundumsatz und Deinen Gesamtenergiebedarf relativ genau zu berechnen in diesem Dokument.
Oder Du benutzt einfach den Rechner direkt auf dieser Seite um mal einen ungefähren Wert zu erhalten.
Allerdings kann ich Dir nur empfehlen, nimm Dir die Zeit und mache es so genau wie möglich, denn davon hast Du letztendlich mehr.
Powered by YAZIO
Die Kalorienzähl-App, die ich damals verwendet hatte, war MyFitness-Pal. Allerdings kann ich sie heute nicht mehr empfehlen. Zum damaligen Zeitpunkt war sie vollständig kostenfrei. Man konnte den Code auf der Verpackung des Produktes einscannen und hatte bereits sowohl die Werte der Inhaltsstoffe wie Fett und Zucker als auch die Anzahl Kalorien. Nun musste nur noch die Menge eingegeben werden. Wenn mal ein Produkt nicht in der Datenbank vorhanden war, dann habe ich mir kurz die Zeit genommen und es eingegeben. Es konnten sogar Rezepte gespeichert werden. Das bedeutete Rezepte, die man regelmäßig macht, mussten nicht jedes Mal neu eingegeben werden. Jeden Morgen gab ich also nur „Frühstücksmüsli“ ein – so war es bei mir abgespeichert. Jetzt nachdem die Datenbank der Produkte durch die Eingaben der Nutzer sehr umfangreich ist, kostet die App 49,99€/Jahr und in der kostenfreien Version sind die Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Doch es gibt weitere derartige Apps und vielleicht hast Du ja eine Empfehlung für mich.
Ein Bekannter gab mir vor Kurzem das Buch „Fettlogik überwinden“ von Dr. Nadja Hermann zum Lesen, weil er wusste, dass ich mich mit dem Thema Abnehmen beschäftige. Ich fand es spannend, dass sie die gleichen Erfahrungen mit den Kalorien machte wie ich. Besonders toll an dem Buch ist, sie belegt alles mit Studien und hat witzige Comics zur Auflockerung und Zusammenfassung des Wesentlichen eingefügt. Mein Bekannter hat aufgrund der Informationen aus dem Buch und dem genauen Kalorienzählen viele Kilos abgenommen. Wenn Du also mehr darüber wissen willst, dann kann ich Dir dieses Buch nur empfehlen.
Mich beschäftigt dieses Thema sehr, da es eigentlich so einfach ist und doch so schwer scheint. Nicht umsonst habe ich fast 20 Jahre lang Diäten ausprobiert, bis ich es wirklich verstanden hatte.
Hast Du auch schon Erfahrungen diesbezüglich gemacht? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar.